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GROOVE ARMADA – EDGE OF THE HORIZON

VÖ: 02.10.2020
Artist: GROOVE ARMADA
Titel: EDGE OF THE HORIZON
Label: BMG
Formate: CD / LP / Digital
Styles: Dance

Ihr Gespür für den besonderen Mix aus Electro-Elementen und die ansteckende Energie einer Liveband machte Groove Armada zu einer der einflussreichsten Bands in der Dance Music. Ihr erstes Album seit 10 Jahren fängt sowohl die Melodramatik als auch die überbordenden Atmosphäre ihrer früheren Alben ein, streckt jedoch seine Fühler in Richtung aller möglichen Genres aus, ohne seine über die Jahre entwickelte Sound-Identität aufzugeben,

Als Groove Armada gehören Tom Findlay und Andy Cato mit drei UK Top 10-Hits, drei Grammy-Nominierungen und einer ganzen Reihe Klassiker unbestreitbar zu den einflussreichsten Bands in der Dance Music und sind ein wichtiger Teil der britischen Musikgeschichte. Die beiden Dance Giganten haben in den letzten zehn Jahren weitgehend geschwiegen, doch nun schlagen sie mit „Edge Of The Horizon“ am 18.09.20 ein neues Kapitel auf.

Zehn Jahre ist es her, seitdem Groove Armada ihren bahnbrechenden Longplay-Meilenstein „Black Light“ veröffentlichten. Obwohl sie in den letzten Jahren durchaus in Form von DJ-Sets, ausgesuchten Live-Shows und der Veröffentlichung der „Twenty One Years“-Compilation aktiv waren, so erschien die Aussicht auf ein neues Studioalbum doch mehr als unwahrscheinlich. Ein Umstand, der sich schlagartig ändern sollte, als das Duo beim Boomtown Festival die Bühne betrat und die Reaktionen von langjährigen Supportern und neuen Fans mitbekam. „Wir gingen da raus und standen vor einem jungen Publikum von 40.000 Leuten“, grinst Cato. „Wir hatten den unglaublichsten Hollywood Bowl-artigen Ausblick von der Bühne. Alles hat sich so neu und einfach passend angefühlt.“

Ursprünglich war der Plan, einige nur halb-fertige Track-Ideen aus der „Black Light“-Ära zu vervollständigen. Soundelemente des Titeltracks und „Holding Strong“ gehen tatsächlich auf den Original-Plan zurück. Doch Dank ihrer kreativen Verbindung entwickelte sich alles zum demnächst erscheinenden, siebten Studioalbum der Briten. Der Aufnahmeprozess stellte sich diesmal als das genaue Gegenteil des zermürbenden Zeitplans von „Black Light“ dar. Ein notwendiger Umstand angesichts der Tatsache, dass sich ihr Leben in der Zwischenzeit extrem verändert hatte. Cato hat es unterdessen nach Frankreich verschlagen, wo sein Fokus auf seinem nachhaltigen und progressiven Landwirtschaftsmodell liegt. Findlay dagegen schloss erfolgreich seine Ausbildung zum Therapeuten in Sachen kognitivem Verhalten ab. Beide waren sich darüber einig, für das kommende Album eine neue Form der Zusammenarbeit finden zu müssen – ganz egal, ob alleine oder mit anderen Künstlern - bevor man sich in London wieder jeweils für ein paar Tage zusammen finden würde. „Wenn wir gemeinsam im Studio sind, dann packen wir die Sache auf eine super intensive Weise an. Gleichzeitig haben wir auch großen Spaß“, fasst Cato zusammen. „Es ist, als wäre der Rest der Welt nicht mehr da, während wir beide unsere Ideen in die Tat umsetzen. Es macht großen Spaß, das war schon immer so. Der wesentliche Grund ist, dass wir es sehr genießen, Zeit miteinander zu verbringen und zusammen Musik zu machen.“

Je deutlicher alles Gestalt annahm, desto klarer wurde es, dass Groove Armadas Gespür für den besonderen Mix aus Electro-Elementen und der ansteckenden Energie einer Liveband sich immer noch so ausgeprägt und stark wie früher gestaltete. Schnell befreite man sich von sämtlichen Erwartungshaltungen, um seine Fühler in Richtung aller möglichen Genres auszustrecken; ohne seine über die Jahre entwickelte Sound-Identität aufzugeben, versteht sich. Ein Forscherdrang, bei dem LCD Soundsystem, Soulwax, Caribou, Tame Impala sowie zahllose Soundcloud-Producer ihren unterbewussten Einfluss hinterließen. „Dance-Music ist heute ein viel weiteres Feld denn je zuvor“, so Findlay. „Diese Scheibe spiegelt unsere Liebe zur Dance-Music auf die denkbar vielfältigste Weise wider.“

Und tatsächlich: Nur wenige Kenner von Groove Armadas berüchtigter, lange und liebevoll kultivierter Sound-Kühnheit hätten wohl einen stilistischen Ausflug in den Yacht-Rock erwartet. Ihr selbstgewählter Tourbus-Soundtrack inspirierte das Stück „Holding Strong“ und den Titeltrack „Edge Of The Horizon“. Erstgenanntes pulsiert gefühlvoll im 80er-Jahre-Takt, bevor sich die klagende Eröffnungsgitarre zu einem ebenso euphorischen wie auch dramatischen Mittelteil entwickelt. Der Titelsong, an dem man immerhin zehn Jahre schraubte, beschwört einen ganz ähnlichen Vibe, allerdings mit einer etwas kraftvolleren, funky Produktion.

Die Leadsingle „Get Out On The Dancefloor“ sorgt dagegen für einen leichten esoterischen Sound-Anstrich. Zu hören ist hier „Black Light“-Kollaborateur Nick Littlemore (Empire Of The Sun, Pnau), dessen Stream-Of-Consciousness-Gesang sich mit Groove Armadas raffinierten Grooves zu einem an eine dynamische Version der Talking Heads erinnernden Mix verbindet. Gemeinsam fügte man hunderte von Fragmenten mit Littlemores Gesangsaufnahmen zu einem mitreißenden Ganzen zusammen. „Als ich mich durch Nicks Aufnahmen hörte, wurde mir klar, dass wir viele coole und großartig abgelieferte Sätze hatten, die wir verwenden könnten“, erinnert sich Cato. „Es hat lange gedauert, alles in die richtige Reihenfolge zu bekommen. Doch sobald die Zeile `Get out on the dancefloor` stand, bekam es einen gewissen Vibe. Danach die Musik drunter zu schrauben war der einfache Teil.“ Littlemore ist auch auf einem weiteren Album-Highlight, dem Track „Tripwire“ zu hören. Angetrieben von Catos wiederkehrendem Klaviermotiv erhält das Stück durch Littlemores Vocals eine fast schwebende Eindringlichkeit. An anderer Stelle erinnert der Italo Disco/ French Touch-Hybride „Lover 4 Now“ an den New Jersey Garage-Pionier und langjährigen Daft Punk-Kollaborateur Todd Edwards.

Weiterhin sind auf dem Album Vocals von James Alexander Bright (IK7), Jess Larrabee (She Keeps Bees), Paris Brightledge (die Stimme auf Sterling Voids „It´s Alright“), Dancehall-Ikone Red Rat und Kerry Leatham (Lapalux` „Without You“) zu hören. Als Musiker haben der ehemalige Gitarrist George Vjestica (heute Member bei Nick Cave & The Bad Seeds), der momentane Live-Drummer Martin Carling sowie Mitglieder von Catos englisch-französischer Rockband Days Of May mitgewirkt.

Als Ergebnis fängt „Edge Of The Horizon“ die Melodramatik von „Black Light“ ein, kombiniert mit der überbordenden Atmosphäre des 2007 erschienenen „Soundboy Rock“. Und obwohl sich das Duo schon ein ganzes Vierteljahrhundert vor der Explosion der Streamingdienste gründete, so faszinieren Groove Armada heute nichtsdestotrotz fast zwei Millionen monatliche Spotify-Hörer.

Der rote Faden auf diesem Album ist definitiv eine liebevolle Art von Nostalgie. `Edge Of The Horizon` deutet an, dass wir nicht jünger werden; dies könnte auch unser letztes Album sein. Es ist eine schöne Sache, an einen Punkt zu kommen, an dem wir nochmal eine neue Platte machen. Es ist eine große Leistung, die einen darüber nachdenken lässt, was wir bisher gemacht haben. Das hat natürlich mit einer gewissen Trauer zu tun, aber auch mit Freude.“



TRACKLISTING

1. Get Out on the Dancefloor

2. Holding Strong

3. Edge of the Horizon

4. Tripwire

5. Don't Give Up

6. We're Free

7. Lover 4 Now

8. What Cha Gonna Do with Your Love

9. Holding Out Forever

10. I Can Only Miss You

11. Cool Calm Water

12. Hold a Vibe




https://www.youtube.com/watch?v=vUi-lKcpn7k


BIOGRAPHIE

Das Duo machte erstmalig mit seiner Party „Captain Sensual At The Helm Of The Groove Armada“ auf sich aufmerksam. Eine Verbindung, die sich noch zementieren sollte, während Tom in Andys provisorischem Studio in der Tottenham High Road an seinen Beats bastelte. Eine gute Woche verbrachte man gemeinsam mit Songwriting-Arbeiten in einer kleinen Bauernkate in den abgelegenen Yorkshire Dales, aus denen das Debütalbum „Northern Star“ hervorgehen sollte. Darauf zu finden: Das schicksalhafte „At The River“. Sein markantes Patti Page-Sample stammt von einer CD, die man seinerzeit auf dem Wühltisch des örtlichen Dorfladens fand. Was ursprünglich als kleiner Spaziergang begann, um die Bier- und Waffel-Vorräte aufzufüllen, das sollte schon bald die weitere Zukunft von Groove Armada bestimmen. Von irgendwelchen frühen Ambitionen keine Spur, so ist man sich heute rückblickend einig. Stattdessen genoss man die aufregende Achterbahnfahrt, die das Leben bescherte.

Was folgte, das beschreibt Tom als „ein einziges, fortlaufendes Chaos“. Mit Unterstützung des wiederveröffentlichten Hits „At The River“ und dem vom berühmten Manumission-Clubs inspirierten Brett „I See You Baby“ verkaufte sich ihr 1999 erschienener Longplay-Zweitling „Vertigo“ eine Million Mal. Auf dem 2001 folgenden Album „Goodbye Country (Hello Nightclub)“ fanden sich die Signature-Klassiker „Superstylin`“ und „My Friend“. Das Album entwickelte sich in UK zur bis heute bestplatzierten Groove Armada-Scheibe und machte das Duo auch in Australien zu Stars.

„`I See You Baby` entstand unter den gleichen wilden Umständen, wie die Szenen, die es später beeinflussen sollte“, erinnert sich Cato. „Wir wohnten eine Woche im Manumission. Währenddessen veranstalteten wir im Keller zusammen mit Grandma Funk wilde Partys. Sie trug ein Nachthemd und Heels und brüllte die ganze Nacht lang wirklich unerhörtes Zeug. Also luden wir sie in unser Studio in Tottenham ein, machten das Licht aus – ganz Donna Summer-Style – und ließen sie machen. Und sie ließ es eine Ewigkeit lang raus. Der Boden des Schneideraums war ziemlich voll, doch wir hatten alle Zutaten, um diese Arschwackler-Zeile zusammen zu bauen.“ Eine Ära, auf die auch Findlay liebevoll zurückblickt. „Ich habe diese Phase zu `Vertigo` geliebt. Es herrschte ein starker Orientierungssinn und eine wahnsinnig positive Einstellung. Ich erinnere mich an unsere Besuche in Sydney und Melbourne im Sommer 2000. Egal, wo man hin ging: `Vertigo` schien einfach überall zu laufen. Man hörte es an dieser Ecke aus einem Café und an der nächsten aus den Boxen eines Blumenladens. Es war unglaublich.“

Das 2002 folgende „Lovebox“ war gleichzeitig die Inspiration zur Gründung des weltberühmten Musik-Festivals, während „Soundboy Rock“ das Duo 2007 wieder in die oberen Regionen der Single- und Albumcharts zurückführte. 2010 folgte das Grammy-nominierte „Black Light“, begleitet vom im gleichen Jahr veröffentlichten „White Light“-Album. Mit dem innovativen Mixtape/ Remix-Package „Little Black Book“ veröffentlichten Groove Armada im Jahr 2015 ihr bisher letztes Werk. Ihre größter Erfolg bleibt jedoch ihre lebensbejahende Liveshow. In einer Ära, in der Dance-Acts ihre synthetischen Klänge mit beeindruckenden Visuals kombinierten, konzentrierten sich Groove Armada auf die möglichst originalgetreue Live-Umsetzung ihres Sounds. Eine Strategie, die sich mit unvergesslichen Momenten beim Glastonbury Festival, einer fünf Nächte umfassenden Konzert-Serie in der Londoner Brixton Academy (bei der man von Findlays erklärtem Helden Richie Havens begleitet wurde) und Shows von Moskau bis Sydney auszahlte. Alleine 2019 verkaufte man das Londoner Old Royal Naval College aus und war als Headliner beim Wilderness-Festival, Beat-Herder und dem Boomtown zu erleben.

„Wir haben uns dazu entschieden, bei Liveshows auch tatsächlich live zu spielen“, so Cato. „Wir dachten, wir müssten es `richtig` machen, doch gab es keinen Leitfaden, wie man Dance-Music mit dem nötigen Druck und der Dramatik abliefert, während man die Musik tatsächlich live spielt.“ Eine der besten Dance-Music-Größen im Live-Sektor zu werden, war „das Ergebnis von tausenden und abertausenden von Stunden, die wir damit verbracht haben, am richtigen Sound rumzuschrauben. An den Songs, den Arrangements, an einfach allem.“ Neben Größen wie The Chemical Brothers, Fatboy Slim, den Basement Jaxx und Underworld stellten Groove Armada eine der ersten Dance-Formationen dar, die aufwändige, große Shows performten. Eine Tatsache, die dazu führte, „echte Erinnerungen zu schaffen und ein Teil im Leben unseres Publikums zu werden“, so Findlay. „Das ist viel schwerer zu erreichen, wenn du nur 12“-Singles veröffentlichst und in Clubs auflegst.“

Einhellig gibt man einen Trip ins australische Sydney als eines von vielen Karriere-Highlights an. Cato: „Wir haben Gigs gespielt, bei dem der ganze Verkehr lahmgelegt wurde. Mitten in der Stadt vor 100.000 Leuten. Danach sind wir weiter in einen kleinen Club gezogen. Man kann sich diese Intensität und den Wahnsinn von damals ausmalen. Jahrelang sind wir mit der tollsten Gruppe von Leuten unterwegs gewesen, die man sich nur vorstellen kann.“

Und wie viele große Geschichten, so fängt auch die von Groove Armada relativ bescheiden an. Zum ersten Mal begegnete man sich in Findlays Elternhaus in Cambridge, nachdem man einander von Catos damaliger Freundin und heutiger Ehefrau vorgestellt wurde. Ein Augenblick, an den sich Findlay noch lebhaft erinnert. „Ich lag ziemlich stoned auf einem Sitzsack auf dem Dachboden rum. Er hatte eine extrem niedrige Decke. Andy kam rein; mit seinem Kopf stieß er fast an die Decke. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt; doch wenn man ihn zum allerersten Mal sieht, wirkt er unglaublich groß. Von meinem damaligen Blickwinkel auf dem Boden sah er noch riesiger aus.“ Man hing zusammen ab und stellte sofort musikalische Gemeinsamkeiten fest. Cato, ein Multiinstrumentalist, schnappte sich Findlays Bass und spielte „ihn augenblicklich besser, als ich es je konnte“. Ein wahrlich schicksalsbestimmender Moment.

2020 sagen Groove Armada zwar nicht voraus, was die Zukunft bringt. Jedoch „ist der rote Faden auf diesem Album definitiv eine liebevolle Art von Nostalgie. `Edge Of The Horizon` deutet an, dass wir nicht jünger werden; dies könnte auch unser letztes Album sein. Es ist eine schöne Sache, an einen Punkt zu kommen, an dem wir nochmal eine neue Platte machen. Es ist eine große Leistung, die einen darüber nachdenken lässt, was wir bisher gemacht haben. Das hat natürlich mit einer gewissen Trauer zu tun, aber auch mit Freude.“

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