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CLAUDIO DONZELLI - OSSESSIONE (21.08.20) audiovisuelle Interpretation aus Pianomusik, Film und Tanz über Social-Media-Sucht und den Effekt auf das menschliche Gehirn.

Aufwachen, Instagram öffnen, Facebook, TikTok, die „Likes“ blinken auf, das Gehirn wird stimuliert, noch ein Post, klick, klick, mehr Likes, mehr Stimulation, das Blut rauscht in den Ohren.


Social-Media-Firmen haben in den vergangenen Jahren die Ansprache und Verwertung des Belohnungssystems des menschlichen Gehirns perfektioniert. Eine Praktik, die uns tiefer und tiefer in eine regelrechte Sucht hineinzieht. Eine Sucht nach unseren Smartphones, unseren Social-Media-Profilen, nach dem Nervenkitzel, den das Anschalten des Telefons auslöst, diese Möglichkeit, mit einer potentiell endlosen Flut anderer Menschen zu interagieren. Es ist eben dieser Nervenkitzel, der der zeitgenössischen Aufmerksamkeitsökonomie Auftrieb gegeben hat. Eine Ökonomie, die sich darauf stützt, das Belohnungssystem des Gehirns, diese Schwirren des Dopamins, auszunutzen, um Nutzer*innen ihren Sog zu ziehen und ihre Aufmerksamkeit in Beschlag zu nehmen. Wie viel Kontrolle behalten wir noch über unsere Aufmerksamkeitsspanne? Und inwieweit sind wir uns überhaupt bewusst über dieses Suchtverhalten, das die Aufmerksamkeitsökonomie auslöst und instrumentalisiert?

Digitale Technologien sind mittlerweile ein zentraler Aspekt des Lebens, sie ermöglichen nie dagewesenen Zugang zu Informationen, Hilfen, zu dem Wissen der Welt. Das Digitale bietet neue Wege, neue Möglichkeiten der Teilnahme an einer Gesellschaft, die mehr und mehr durch Individualisierung geprägt ist. Aber sowohl wissenschaftliche Forschung, die sich mit Verhaltensmustern in Bezug auf Smartphones und Social-Media-Nutzung befasst, wie auch journalistische Recherche wie beispielsweise aktuell die weithin gefeierte Serie „Rabbit Hole“ des US-amerikanischen Medienhauses The New York Times zeigen die dunkle Seite dieser Entwicklungen auf: die fortwährende Suche nach dem Neuen beeinflusst die Fähigkeit, Erlebnisse und Erfahrungen vollständig zu würdigen, und hat nie dagewesene und unkontrollierbare Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der ehemalige Facebookmanager Chamath Palihapitiya sagte bei einem Vortrag an der kalifornischen Eliteuniversität Stanford zum Beispiel, dass er „enormes Schuldgefühl“ empfinde, da die „kurzfristigen, Dopamin-gesteuerten ‚Feedback-Loops‘“, die sein Team erschaffen habe, „die Art, wie Gesellschaft funktioniert, zerstören.“



In seinem neuen Stück OSSESSIONE gießt der Berliner Komponist Claudio Donzelli genau dieses Thema in Sound. Aber OSSESSIONE ist mehr als bloß ein Stück Musik, denn Donzelli erschuf gemeinsam mit dem gefeierten Regie/Kamera-Duo HOMETOWN und den Tänzer*innen Jackson Caroll und LéaSalomon eine audiovisuelle Interpretation der Thematik. Musik, Film und Tanz verschmelzend, kreierte das Team einen einzigartigen Beitrag zum Diskurs über Praktiken von Social-Media-Anbietern und deren Effekt auf das menschliche Gehirn. Das fünf Minuten lange Stück und das dazugehörige Video spiegeln eine metaphorische Reise durch die Welt von Noise, Konsum und Sucht. Es porträtiert den Kampf, sich aus den Wiederholungsmustern zu befreien, diese ewige Suche nach Harmonie, die aber nie in den endlosen Feeds der digitalen Sphere zu finden sein wird.

In OSSESSIONE reflektiert Donzelli die drei Stadien des Belohnungssystems – Suche, Belohnung, Desillusion – musikalisch mithilfe einer Klaviermelodie, die durch klassische und elektronische Instrumentierung ergänzt wird. Im Laufe des Tracks kippt die Leitmelodie ins Obsessive, sein ungewöhnlicher 5/4-Takt erzeugt Erwartung, ein Gefühl, sich dauernd dem nächsten Wechsel zu nähern, ohne dass je beendet würde, was einige Sekunden zuvor begann. Harmonien verändern sich, doch die dringliche, obsessive Melodie behält die Oberhand – genau wie ein Social-Media-Nutzer tiefer und tiefer in seinen Feed gezogen wird, wird hier der Zuhörer tiefer und tiefer in die Tiefen der Komposition gezogen, in das Zentrum, das Herz der Obsession.

OSSESSIONE kündigt Claudio Donzellis voraussichtlich im November 2020 erscheinendes zweites Album an, Nachfolger seines 2017 erschienenen Solodebüts Frammenti. Der italienische Komponist, Songwriter und Multiinstrumentalist ist Teil der internationalen Alternative/Folk-Band Mighty Oaks . Desweiteren ist er regelmäßig als Musiker, Komponist und Produzent in einer Reihe weiterer Projekte aktiv. Als Solokünstler teilte er in der Vergangenheit schon mit Kolleg*innen wie Federico Albanese und Peter Broderick die Bühne und trat auf dem Lollapalooza Berlin 2018 auf. Seine Musik wird als träumerisch, romantisch, filmisch, choreographisch, meditativ und hypnotisch beschrieben und sein Schaffen mit dem von Künstler*innen wie Chilly Gonzales, Yann Tiersen und Ludovico Einaudi verglichen.



https://youtu.be/kRD4uLBW3LA

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