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M.RUX – REKORDER

VÖ: 01.03.2024
Artist: M.RUX
Titel: REKORDER
Label: YNFND / Kompakt
Formate: Vinyl, Digital
Styles: Electronica / Downbeat

M.RUX vereint experimentelles Sounddesign mit eingängigen Hooklines jenseits von BPM- oder Genre-Zwängen. Die Konstante in seinem Sound ist der warme, oft stoisch langsame Beat, der das verspielte Gesamtbild zusammenhält. In einer Essenz aus Retrospektive und Fortschritt treffen Samples & Field Recordings auf Synthesizer, Banjo, Gitarre, Auto-Harp, Maultrommel und Percussion. So entsteht ein neuer Sound, der sich irgendwo zwischen abstrakter Psychedelic, voodooeskem Downbeat und subtilen Breakbeats etabliert.

Seit über 10 Jahren ist der in Berlin und UK lebende Marten Rux aka M.RUX weltweit als DJ, Live-Act, Produzent, Editor, Remixer und Multi-Instrumentalist aktiv und hat dabei im Spannungsfeld zwischen kontemporärer elektronischer Musik und Leftfield-Soundlandschaften einen unverwechselbaren Sound entwickelt. M.RUX ist für seine künstlerische Verspieltheit bekannt. Zwischen wilden Percussions und meditativen Harmonien, zwischen Ekstase und ruhiger Kontemplation, schafft ereine ganz eigene Atmosphäre. Seine Musik vereint experimentelles Sounddesign mit eingängigen Hooklines, die für immer im Ohr bleiben. M.RUX umschifft Klischees mit großer Sicherheit und kreiert Musik jenseits von BPM- oder Genre-Zwängen. Die Konstante in seinem Sound ist der warme, oft stoisch langsame Beat, der das verspielte Gesamtbild zusammenhält. Bei seinen DJ- und Live-Sets tritt er meist lächelnd, ruhig und dezent wippend an die Regler, während das Publikum ausflippt.

REKORDER ist eine Ausformulierung dieses typischen M.RUX Sounds und führt all diese facettenreichen Welten auf beeindruckende Weise zusammen. Ähnlich wie auf seinem Konzeptalbum "Vermonische Melodien" von 2020 (erschienen auf dem Label Pingipung) gilt die Neugier des Künstlers den musikalischen Visionen der Vergangenheit, als neue Musiktechnik große Zukunftsentwürfe projizierte und neue Klänge noch nicht in Klischees erstarrt waren. Er vereint seine Lieblingsfunde aus der Musikgeschichte mit dem, was er für die Zukunft der Musik voraussagt, und zollt beiden Respekt. Samples & Field Recordings treffen auf Synthesizer und Percussion, in einer Essenz aus Retrospektive und Fortschritt vereint, mit dem Eindruck das die verschiedenen Epochen miteinander kommunizieren. So entsteht ein neuer Sound, der sich irgendwo zwischen abstrakter Psychedelic, voodooeskem Downbeat und subtilen Breakbeats etabliert.

REKORDER ist das Aufnahmegerät, sehr deutsch geschrieben, weil die meisten Aufnahmen hierfür in Deutschland gemacht wurden (und in England). Phonographie ist ein Wunder, das es erst seit 150 Jahren gibt. Sie ermöglicht es uns, Klänge aufzuzeichnen und zu bewahren. Jede Aufnahme ist ein Prozess, jedes neue Abspielen ein performativer Akt. Das lateinische Wort "recordari" bedeutet wörtlich, sich etwas noch einmal (re) zu Herzen zu nehmen (cor). Das heißt nicht einfach nur Erinnern, sondern auch Nachdenken, Lieben, Zweifeln und Kontemplieren. Dieser Begriff beschreibt perfekt, wie M.RUX seine Sounds verarbeitet.

REKORDER schöpft aus M.RUXs umfangreichem Archiv. Der Multi-Instrumentalist mischt eigene Aufnahmen von Banjo, Gitarre, Auto-Harp, Percussion, Maultrommel und vor allem Synthesizern mit Fragmenten aus Sessions mit Freunden, die sich in den letzten Jahren angesammelt haben. Ein typische Geste des Albums ist die tiefe Verneigung vor der Geschichte der Popmusik, insbesondere dem Blues mit seiner Melancholie, Coolness und dem shuffelnden Groove. Die harmonische Struktur des Albums orientiert sich durchgehend an Blues-Skalen. Aber anstatt blue emotions über Text und Gesang zu transportieren, wie es das Genre vormacht, übernimmt der Synthesizer auf REKORDER diese Rolle. M.RUX erreicht mit seinem Sounddesign eine ekstatische Traurigkeit in seinen Melodien, die an R&B erinnert oder an die geniale Titelmelodie der Serie "Bojack Horseman".

Wenn auf REKORDER Stimmen zu hören sind, dann als hypnotische Fragmente, die uns mit Konjunktionen durch den Groove führen. "Because..." sagt die Stimme im gleichnamigen Track. Das genügt. Es gibt keine Texte, keinen sprachlichen Weltschmerz oder Geschichten. REKORDER verarbeitet all das zu Klangfarben und Groove als Ausdruck einer individuellen, kontemplativen Melancholie. Ohne dabei auch nur eine Sekunde zu vergessen, leise lächelnd das Bein im Takt zu schwingen.

REKORDER ist „so eine Art Retrospektive auf mich selbst”, sagt M.RUX über sein zweites Solo-Album.


TRACKLIST

1 Tobak

2 Chops

3 Because (Money)

4 W.C.CON

5 The Promise (Piano)

6 Cecegi

7 8 (infinite)

8 Remember (Rekorder)


TRACK BY TRACK

"Tobak", ist der Vibesetter der das Album eröffnet. Ein Portal in die Welt des Instrumentariums von M.RUX. Die entspannte Kick Drum ist gleich dabei und lädt freundlich nickend auf die Reise durch das Album ein, das sich ganz hervorragend von vorne bis hinten durchhören lässt. Dieser Track geht mit mit jedem Beat ein bißchen weiter auf.

In “Chops" entfaltet M.RUX sein Sound Design, in dem er seinen Synthesizern feine Klangfarben entlockt und sie mit dem organischen Puls einer Maultrommel vermählt. Über der Ohrwurm Harmoniestruktur verhallen Fragmente von Vocal-Shouts ... dieser Dub geht nach vorne und hat nur wenig gekifft.

"W.C.CON" präsentiert M.RUXs beeindruckende Alchemie des Dancefloors, die Kickdrum spielt hier sofort ab Takt Eins mit. Hauptinstrument ist die akustische Auto-Harp, die er auf einem Flohmarkt in San Francisco entdeckt hat. Der Track ist eine Hommage an den Vorbesitzer, der es sich nicht hat nehmen lassen, seine Initialen ins Instrument zu ritzen. Der betörende Sound dieses ungewöhnlichen Saiteninstruments zieht sich als roter Faden durch den Track.

Because" macht eine Exkursion in Glitch Hop, massgeschneidert für die langsam bouncende Tanzfläche. Warmes Rauschen und Geknister, Reverse-Artefakte und das was der Bitcrusher vom Tage übrig ließ nimmt der bassige Beat lässig an. Pures Gold für alle Slow Bouncer.

"The Promise", ist das Opus Magnum des Albums, ein kompositorisches Meisterwerk. Es geht los mit einem fast filmischem Soundscape, aus der sich Bleeps und Synth Arpeggios herausschälen, das ganze schwillt an in ein psychedelisches Piano, Synth hooks, und liebenswerten Plastikstreichern. Ein ekstatisches Stück, das immer noch ein bißchen mehr in petto hat.

Cecegi", ein frecher Exotica Track, nimmt die Hörer*innen mit in die Welt von Talking Drums und unfassbar gut gelaunten Synthesizern. Dies ist ein Soundtrack für verspielte Melancholie, falls das überhaupt geht.

Der siebte Track heißt “8". Eine knisternd rauschige, fast introvertierte Vibraphon Studie über einem langsamen Beat: Ein Moment der Kontemplation auf der Reise durch das Album.

"Remember" macht behutsam den letzten großen Sack auf, hier sprechen die Synths in Tausend Zungen, könnten Brass Section, Perkussion oder himmlischer Chor gleichzeitig sein. Dieser Track ist ein kraftvoller Schlusspunkt für das Album, er baut sich langsam auf und entlädt seine Energie immer wieder in den Beat, als wäre der Track ein eigenes M.RUX DJ Set aus seinem ganz eigenen Sound-Archiv von Erinnerungen an gute Klänge.

https://www.youtube.com/watch?v=9Ehq-4mNHQE

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