ballyhoo media

Full Service PR / Music Promotion

Marc Romboy – Voyage de la planète

VÖ: 17.03.2017
Artist: Marc Romboy
Titel: Voyage de la planète
Label: Hyperharmonic
Formate: CD, 2x12, Digital
Styles: Neo Klassik / Electronica

Marc Romboy ist einer der einflussreichsten DJs und Producer und hat fast die gesamte Geschichte der elektronischen Musik miterlebt und auch mitgeprägt. Dieser Erfahrungsschatz gibt seiner Musik Reichtum und Tiefe. Mit seinem neuen Album „Voyage de la planète“ bricht ein neues Kapitel in seiner Arbeit an: Marc Romboy verschmilzt die fremdartigen, faszinierenden Klänge der elektronischen Musik mit der sublimen Schönheit der Klassik.

Dieses Interesse an klassischer Musik kommt aus einem inneren Bedürfnis heraus.“, erzählt der in Mönchengladbach lebende Marc Romboy: „Wenn ich nach einem Gig im Auto nach Hause fahre, mache ich oft klassische Musik an, um meine Ohren zu heilen.“ Für „Voyage de la planète“ hat Marc sich mit neuen Kollaborationspartnern zusammen getan. Neben Keyboarder Ali Khalaj waren der Konzertmeister Miki Kekenji und ein Streicherquartett an dem Album beteiligt. „Da haben sich die richtigen Leute getroffen. Das war auch ein bisschen Schicksal.“, erklärt Marc. Und Miki fügt hinzu: “Mit Marc und Ali habe ich Menschen gefunden, die die Musik leben.“

Ein zarter Synth Cord taucht aus dem Nichts auf und wird immer durchdringender, dominanter. Dann verschwindet er wieder. Aber er kommt zurück, in einer anderen, reicheren Klangfarbe. Diese subtile Ankündigung wiederholt sich einige Male. Dann erhebt sich eine wunderschöne Melodie über den Akkorden und sagt so viel wie: Wir sind drin. In der fremdartigen, faszinierenden Welt des Kosmos, in der unendlichen Schwärze, im gleißenden Licht von tausend Sonnen. Marc hat dieses Stück nach „Jules Verne“ benannt, dem großen, französischen Science Fiction Autor. Bis heute fesseln seine Geschichten mit ihrer unstillbaren Neugierde nach fremdartigen Welten, durch ihre Abenteuerlust und dem Kitzel des Unbekannten. Im nächsten Track schillern eigentümliche, ungreifbare Synthesizer Töne wie Kiesel in einer Meeresbrandung, später verändern sie ihre Klangfarbe und klingen quäkend und niedlich wie ein Rudel Pinguine. Dann setzen die Streicher ein: behutsam, elegisch, ergreifend, majestätisch, wunderschön. Sie thematisieren die ganz großen Dinge, und machen das doch ganz leicht und unbeschwert. Auf „Atome de danse“ folgt „L´univers étrange“: Ein leichter, smarter Groove löst die Spannung in einen heruntergekochten, charmanten Funk auf. Plötzlich tritt ein breites Synth Riff in das Geschehen, frech und poppig. Ganz unvermittelt sagt es: Ich bin auch da, direkt und fast ein wenig plump, was es nur umso sympathischer macht. So bricht aus den fremdartigen elektronischen Klängen das Menschliche hervor. Wir erkunden fremde Planeten, wir wachsen an unseren Aufgaben, aber im Kern treiben uns immer noch die Leidenschaften und Ängste um, die uns geformt haben. Mit „Voyage de la planète“ kehrt das Album wieder vom Menschen in den Kosmos zurück. Der Blick schweift aus dem Raumschiff von den Gesichtern der Astronauten in die gigantische Weite des Sternenhimmels. Die Spannung eines flirrenden Synthesizers und eines pulsierenden Warnsignals wird von einem ruhigen Bass und einer Streicher Riff aufgenommen. Die Energie reißt nicht ab, sie bekommt einen komplexeren Resonanzraum. „La lune et l´étoile“ führt das Piano als neues Instrument ein. Das Klavier und ein brummender Bass gehen unwahrscheinliches Gespräch ein. Jetzt sind wir ganz und gar im Weltall. Kalt und unendlich. Es ist ein Ort, an dem die menschlichen Eitelkeiten unwesentlich erscheinen. Kommen wir jemals an, kommen wir jemals wieder nach Hause? Und was wäre wichtiger?

Mit „Phénix“ tauchen wir wieder ganz in den Flow des Reisens ein, gleiten durch die Galaxie. Das Stück beginnt mit einem wunderbar zarten Synthesizer Riff, das sich immer mehr verdichtet, so dass uns seine elektrisierende Energie ganz und gar absorbiert. Mit „L´universe parallèle“ sind wir plötzlich in einer ganz anderen, parallelen Welt: Nebel lässt eine verzauberte Landschaft gedämpft und ein wenig schwermütig klingen. Obwohl diese Orte so fremdartig sind, haben sie eine Emotionalität, die uns im Innersten trifft. Dann sind plötzlich die Geigen wieder da. Abrupt springen sie zwischen zwei einzelnen Tönen hin und her, und es entsteht eine künstliche, roboterartige Bewegung. Die Streicher sind steif und maschinell und behänd und filigran zugleich: sie führen ein unheimliches, gespenstisches Ballett auf. Darauf antworten die Synthesizer. Weiche Klänge öffnen unsere Ohren für ein wunderschönes Geigensolo, das von Einsamkeit und Sehnsucht handelt. Wir sind an dem Ziel unserer Reise angekommen. Wir haben uns bewiesen, wir sind Helden. Trotzdem fühlen wir uns so nackt und schutzlos wie die Babys, als die wir auf die Welt gekommen sind. Auf die „Symphonie oblique“ folgt der Abschied, das „Nocturne“. Überwältigt begeben wir uns auf die Rückkehr, gleiten durch weiche Synthesizer Klänge, die uns gestatten auf das Erlebte zurückzublicken und zu verarbeiten.

Wie kam es zu diesem unwahrscheinlichen Album? Auf seinen Autofahrten hatte Klassische Musik etwas in Marc angestoßen. Deshalb machte es ihn besonders neugierig, dass die Dortmunder Philharmoniker ihn zu einer Kollaboration einluden, bei der er Werke Debussys bearbeiten sollte. Denn Marc ist alles andere als ein Einzelgänger. Er erklärt: “Es ist wunderschön, mit Menschen zusammen musizieren. Bands und Orchester machen nichts anderes. Das Lonely Wolf Ding, das in der Technoszene verbreitet ist, war für mich nie spannend. Ich finde das gemeinsame Erleben der Musik faszinierend. Da entstehen Dinge, die sonst nicht möglich gewesen wären.”

Bei diesem Projekt hatte Marc eine folgenreiche Begegnung: er lernte Miki Kekenj, den Konzertmeister der Dortmunder Philharmoniker kennen. Marc erinnert sich: „Ich habe zu ihm gesagt: ich würde gerne was mit dir machen. Da hat er geantwortet: ‚Super, gute Idee. Da hab ich Interesse dran. Wie machen wir das?‘ Und ich sagte: Wie man das so macht unter Techno Friends. Ich hab etwas aufgenommen, ein Demo. Guck doch mal, ob du dazu was spielen kannst. Er dann: ‚Ja wie? Aber ich brauch doch Noten!‘ Klassische Musiker sind nicht gewohnt, einfach drauf los zu improvisieren. Das war für Miki eine Inspiration aus der Technowelt. Später haben wir dann auch zusammen produziert.“ Miki erinnert sich: „Ich habe zu Marc gesagt: “Möchtest Du mir Klangbeispiele schicken, wie du dir das vorstellst?” Aber er sagte nur: ‚Mach einfach mal.‘ Das war für mich ein riesiger Vertrauensbeweis. Marc ergänzt: „Zu einem Stück hat Miki keinen Zugang gefunden, und er hat die Streicher dann dran gehängt, nachdem der Bass ausgerollt ist. Und das ist genauso auf das Album gekommen.“ „Ich konnte mich mit dem austoben, was ich gefühlt habe.“, erklärt Miki

Für Miki hat das Projekt auch eine persönliche Bedeutung. Er stammt aus einer Musikerfamilie, hat schon mit sechs begonnen, Geige zu spielen. Er erklärt: „Wenn man da so reingeboren wird, kann man gar nicht sagen, ob das so ganz freiwillig war.“ Mit fünfzehn hat er mit Freunden angefangen, HipHop zu machen: „Durch meine musikalische Ausbildung fiel es mir leicht, an HipHop Tracks zu schrauben. Das lief aber immer streng getrennt von meiner Geige. Irgendwann dachte ich: jetzt soll sich das auch verschmelzen, denn es ist ja beides in mir drin. Es war für mich immer auch sehr anstrengend, das zu trennen.” So verband er zuerst die Klassische Musik mit HipHop. Später komponierte er Orchesterpassagen für Pop Produktionen. Jetzt kommt mit der elektronischen Musik ein freieres, offenes Betätigungsfeld dazu.

Aber der Transfer verlief in beide Richtungen. Auch Marc hat viel gelernt, etwa: „dynamischer zu arrangieren und zu sagen: Jetzt gibt´s hier mal einen Moment Stille oder ein vorgetäuschtes Ende. Für jemanden, der mit Chicago House und DJ Pierre Arrangements aufgewachsen ist, wo nach acht Takten immer etwas anderes kommt, ist das was Neues.”

Marc hat fast die gesamte Geschichte der elektronischen Musik miterlebt und einen großen Teil davon auch mitgeprägt. Dieser Erfahrungsschatz gibt seiner Musik Reichtum und Tiefe. In der revolutionären Entstehungsphase von House und Techno in den späten Achtzigern hat er die Musik im Düsseldorfer Nachtleben kennengelernt. Anfang der Neunziger war er schon mit seinen Projekten Adam & Eve, Seasaw und Rising Pound und seinem Label Le Petit Prince einer der entscheidenden Figuren der Szene. Nach einem Ausflug in einen poppigeren Technosound besann er sich 2002 auf seine Wurzeln im Classic House und Jack House und gründete das Systematic Label. An Profil hat das Label besonders durch die Singles und die Alben mit Stephan Bodzin bekommen. Marc erinnert sich: „Das war für uns damals nicht absehbar, dass wir eine Art Blaupause produziert hatten, an der sich später viele orientieren würden. Leute wie Tale of Us oder DJ Tennis haben mir erzählt, dass diese Releases für sie prägend und entscheidend waren. Wir haben den emotionalen Faktor in die Musik gebracht.“ Die Alben “Gemini” und “Contrast” waren die Emanzipation vom poppigen Sound der Jahrtausendwende. Da hat Marc einen Schlusspunkt gesetzt und sich selbst gefunden. “Luna” war einen Finalisierung der Arbeit mit Stephan Bodzin. Das Album mit dem legendären Japaner Ken Ishii war der erste Hinweis darauf, wie wichtig für Marc konzeptuelle Alben sind: “Das war kein reines Tanzalbum.”, sagt er: “Da geht es auch um das Hören. Da leckst du Blut.” Das Interesse an musikalischen Arbeiten, die nicht bloß eine Aneinanderreihung von einzelnen Stücken sind, geht auf Marcs Kindheit zurück. Damals haben ihn die großen LPs dieser Art von Pink Floyd, Kraftwerk oder Tangerine Dream geprägt: “Es geht darum, wirklich den Kopfhörer aufzusetzen und sich für 60 Minuten auf eine Reise zu begeben.” So ist „Voyage de la planète“ für Marc auch eine Rückkehr zu seinen Ursprüngen. Gleichzeitig ist es ein Anfang, ein Aufbruch in die Zukunft. Er lächelt: “Ich habe das Gefühl, dass sich da noch viele schöne Töne machen lassen.”


Tracklisting:

1 - Jules Verne

2 - Atome de danse

3 - L' universe etrangé

4 - Voyage de la planète

5 - La lune et l'etoile

6 - Phénix

7 - L' universe parallèle

8 - La machine du temps

9 - Symphony oblique

10 - Nocturne

Cover

Pressebilder